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Die Moselschleife in Bremm

Felix Stensitzky • Jan. 02, 2020
Nebel im Moseltal an der Moselschleife

Die Moselschleife in Bremm ist sicherlich einer der bekanntesten Aussichtspunkte im Westen Deutschlands.

Da es in Nordrhein-Westfalen und auch in Rheinland-Pfalz keine besonders hohen Berge gibt, ist die Anzahl "großer" Aussichtspunkte recht beschränkt. 

Schon seit längerer Zeit war es mein Wunsch eine Aufnahme von diesem bekannten Aussichtspunkt zu machen. Hierfür habe ich mir den November als (für mich) idealen Monat ausgemacht. Dank google earth wusste ich, dass die Sonne genau im linken Bildrand aufgehen sollte. Mein Ziel war also: Ein Landschaftsfoto mit Blick über die Moselschleife, mit Sonnenstern am linken Bildrand einzufangen. Idealerweise mit Herbstfarben im Tal und an den Hängen.


So viel zum Plan...es kam alles anders.

Ein Samstagmorgen im November versprach besonders klares Wetter. So mache ich mich zeitig morgens früh auf den Weg, um rechtzeitig zum Sonnenaufgang dort zu sein. Wie es dann so ist, wenn man das erste mal zu einem Ort fährt habe ich prompt den Abzweig am Feld verpasst. Ein kleines Schild deutet einen Wanderparkplatz an und die Durchfahrt ist nur für den Landwirtschaftlichen Verkehr frei. Also parke ich mein Auto artig am Parkplatz direkt neben der Straße. Laut Wander-App sind es von hier noch ca. 1,5 km. Eigentlich kein großer Weg, doch in mir steigt die Sorge, dass ich den richtigen Zeitpunkt verpassen würde. Nach ca. 1 km muss ich feststellen, dass es noch einen zweiten Wanderparkplatz gibt...ich ärgere mich ein wenig. 
Also weiter den Weg entlang bis zum Aussichtspunkt. Als ich schließlich am Aussichtspunkt ankomme sehe ich, dass ich nicht alleine bin. Ein weitere Fotograf ist vor Ort und ist die Straße bis zum Aussichtspunkt gefahren. Ich habe einen Parkplatz zu früh genommen und er ist sicher einen zu weit gefahren...
Voller Vorfreude auf die großartige Aussicht laufe ich ganz nach vorne und sehe; das ganze Tal ist von Wolken bedeckt. Das Handyfoto oben zeigt die Bedingungen an dem Morgen. Heute gibt es wohl keine große Aussicht, denke ich mir.
Landschaftsfoto Moselschleife Bremm
Ich versuche das beste aus der Situation zu machen. Jetzt wo ich doch schonmal hier bin...
Ganz weit in der Ferne ist eine kleine Erhebung zu erkennen, die aus dem Wolkenmeer herausragt. Ich schnappe mir mein Teleobjektiv und mache mein erstes Bild an diesem Morgen. Nicht genau das wofür ich hier bin...gefällt mir aber trotzdem.
Kamera auf einem Stativ mit Filtertasche

Kurz darauf steigt der Nebel aus dem Tal immer weiter auf und bald ist alles in Nebel eingehüllt.

In mir keimen gleichzeitig Hoffnung und Bedenken auf.

Hoffnung weil, vielleicht lichtet sich der Nebel oder vielleicht steigt er soweit auf, dass der Blick ins Tal frei wird. Möglicherweise wird der Nebel dann sogar von der aufgehenden Sonne von unten angestrahlt.

Bedenken weil, vielleicht zieht es sich einfach zu und es gibt garnichts mehr an diesem Morgen zu fotografien. Dann hätte ich ca. 3 Stunden Fahrzeit in Kauf genommen ohne das gewünschte Ergebnis. Das ist leider in der Landschaftsfotografie sehr oft der Fall.

Ich versuche erneut das beste aus der Situation zu machen und wende mich so dem Wald bzw. den Bäumen hinter mir zu. Um Waldszenen einzufangen ist Nebel immer ein Garant für mystische Szenen und Stimmung. Nach einigen Versuchen entsteht so das Bild unten. Einige der Bäume tragen noch ein wenig Herbstlaub was deutlich zur nebeligen Herbststimmung beiträgt.
Waldszene mit Nebel im Herbst an der Mosel
Ich verbringe einige Zeit damit verschiedene Waldszenen einzufangen ohne mich dabei zu weit von dem Aussichtspunkt zu entfernen. Vielleicht verzieht sich der Nebel ja doch noch und gibt so den Blick auf die Moselschleife frei. 
Mittlerweile ist die Sonne seit etwas mehr als einer Stunde aufgegangen. Meinen Plan die aufgehenden Sonne über dem Moseltal zu fotografieren muss ich wohl ein anderes mal erneut in Angriff nehmen. Mit gemischten Gefühlen, über meinen kurzen Ausflug, mache ich mich auf den Rückweg zum Auto. Auf etwa halber Strecke zum Auto entecke ich schließlich gefrorene Wasserpfützen mit einigen Interessanten Eisformen. An einer dieser Pfützen (noch im Schatten) baue ich mein Stativ auf. Ich sehe, dass in einigen Minuten die Sonne wohl hoch genug stehen wird um diese Stelle mit schönem warmen Licht zu "erstrahlen".
Schließlich steht die Sonne hoch genug und ich mache das unten gezeigte Bild. Das letzte für diesen Morgen.
Hätte ich den "richtigen" Parkplatz erwischt, hätte ich diese Stelle ganz Sicher nicht entdeckt. So freue ich mich schließlich darüber, dass ich den weiter entfernten Parkplatz gewählt habe und mache mich zufrieden auf den Weg nach Hause!
Naturfoto mit Details von Eisformen und Steinen
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